Das Geldsystem- kurze Übersicht und Kritik!

Geld

„Würden die Menschen verstehen, wie unser Geldsystem funktioniert, hätten wir eine Revolution – und zwar schon morgen früh.“

Henry Ford (1863-1947)

Geld, kaum ein Produkt wird so oft verwendet! Jeden Tag geht es von Hand zu Hand! Kleine oder große Konsumgegenstände werden gekauft!

Doch woher kommt Geld eigentlich? Wer macht es? Und wieso scheint es, ist immer viel zu wenig davon vorhanden? Die meisten Menschen wissen wenig über die Geldschaffung und das Geldsystem, wird darüber doch in der Schule nichts gelehrt. In den Medien wird dazu auch nichts erwähnt, selbst in Zeiten der Finanzkrisen wird über das Geldsystem an sich und die Geldproduktion beharrlich geschwiegen! Ist Geld nicht wichtig genug das jedermann darüber Bescheid weiß? Jeder sollte wissen wo Geld herkommt, und welche Prozesse damit verbunden sind!

Der berühmte Wirtschaftswissenschaftler Silvio Gesell sagte einmal:

Unser Geld bedingt den Kapitalismus, den Zins, die Massenarmut, die Revolte und schließlich den Bürgerkrieg, der zur Barbarei zurückführt. … Wer es vorzieht, seinen eigenen Kopf etwas anzustrengen statt fremde Köpfe einzuschlagen, der studiere das Geldwesen.

Silvio Gesell

Die Prinzipien nach denen die Geldschaffung funktioniert sind einfach. Viele Menschen denken Geld wird vom Staat gedruckt und der verteilt dieses nach Belieben! Das ist falsch! Geldschaffung liegt vor allem in Händen privater Banken. Das heißt Politiker machen vielleicht die Regeln nach denen ein Staat funktionieren sollte. Aber die Kontrolle über Geld, Inflation und Deflation ist ihnen entzogen.

Geld entsteht nur dann wenn ein Kredit aufgenommen wird. Die Geschäftsbanken vergeben Kredite an andere Banken oder Privatkunden, so können aus einem geringen Eigenkapital das zwischen 0,5% und 10% schwanken kann (wird von der zuständigen Zentralbank vorgeschrieben) 100% Kredit verliehen werden. Im Falle von 0,5% wird das Geld ver200facht. Auf diese verliehene Summe werden Zinsen veranschlagt(z.B. 5%) die ebenso wie der geliehene Betrag zurückgezahlt werden müssen! Durch die Rückzahlung wird die geliehene Summe getilgt also (angeblich) vernichtet wobei die Zinsen direkt in Tasche der Banken fließen! Alles Geld das im Umlauf ist wird irgendjemanden geschuldet. Das Problem in diesem Prozess ist, woher kommt das Geld für die zu zahlenden Zinsen?

Wenn alles Geld aus geschuldeten Krediten besteht, woher kommt dann das Geld um die zusätzlichen Zinsen zu bezahlen? Das Geld kann nur von neuerlichen Krediten kommen die wiederum jemand von einer Bank bekommen hat. Durch Wachstum kann dieses System eine Zeitlang aufrechterhalten werden. Wobei Menschen gegeneinander kapitalistisch um jeden Cent kämpfen um ihre Schulden zu bezahlen. Da aber immer mehr Schuld als Geld vorhanden ist bleibt immer einer auf der Strecke. Das geht immer so weiter.

Diejenigen die am meisten in so einem System profitieren sind die Banken bzw. die Anteilseigner der Banken wer immer diese auch sind, in dem sie aus nicht vorhandenem Geld noch mehr Geld machen das in ihre Taschen wandert.

Früher oder später muss das System jedoch kollabieren wenn das Wachstum nicht mehr mithält und die Schulden explodieren.

Die Problematik des Zinses und des Zinseszinses ist lange bekannt, so war Zinsnahme in allen 3 monotheistischen Religionen nicht ohne Grund verboten. Bekannt ist auch das Beispiel des Josefspfennig. Hätte Joseph im Jahre Null einen Cent auf die imaginäre Bank von Jerusalem gelegt, bei fünf Prozent Zinsen, wären ihm nach 15 Jahren zwei Cent zugestanden, nach 29 Jahren vier, Im Jahr 2ooo hätten Josephs Nachkommen Anspruch auf 436 Milliarden Erdkugeln aus purem Gold ! – Dementsprechende groß wären die Schulden anderer. Das Beispiel verdeutlicht gut das die Welt auf Dauer nicht mit Exponentialen Wachstum des Zinseszinses mithalten kann!

Nun ist es auch so, dass wenn man als privater Sparer Geld an der Bank anlegt dieses Geld verzinst wird. Das Geld vermehrt sich quasi von selbst durch den Zinseffekt. Diese Funktionalität bedingt das sich Geld immer von den Armen zu den Reichen umschichtet. Der der sich Geld borgt, muss Zinsen zahlen die an die Bank und den Anleger weiter fließen.

Die Schulden des Staates Österreichs betragen am 11.01.2010  um 17:45:  189.674.440.872 Euro. Diese Schulden wachsen stetig Sekunde um Sekunde, Minute um Minute durch den Zinseffekt und die Neuverschuldung um die Zinsen zu bezahlen. Von den Originalschulden ist ohnehin noch nichts abbezahlt. Dieses Geld schuldet der Staat privaten Institutionen, Banken, Menschen etc… . Für diese Schulden zahlt Österreich jährlich Zinsen im Wert von 7.922.400.200 Euro.

Es ist nicht einmal klar wem Österreich diese Unmenge an Geld schuldet! Oder wer diese Zinszahlung frei Haus jährlich bekommt. Klar ist das fast 8 Milliarden Euro in irgendwelche Taschen verschwinden. Jahr für Jahr für Jahr

(Quelle: http://www.staatsschulden.at/ 11.1.2010)

Andere Geldsysteme sind möglich warum nicht ein staatliches Bankensystem bei dem die Zinsen wieder an die Öffentlichkeit ausgeschüttet werden? Warum Zinsen, warum werden Banker für ihren bürokratischen Aufwand nicht normal bezahlt wie jeder andere. Die Verwaltung von bedrucktem Papier ist ein normaler Bürokratischer Job. Eine andere Idee wäre eine lineare statt einer exponentiellen Verzinsung. Es gibt Alternativen auch wenn sie nicht in den Medien diskutiert werden!

Denken sie darüber nach und informieren sie sich!

Hier in Frankreich herrscht gegenwärtig die grösste Ruhe.
Nur ein leiser, monotoner Tropfenhall. Das sind die Zinsen, die fortlaufend hinabträufeln in die Kapitalien, welche beständig anschwellen; man hört ordentlich, wie sie wachsen, die Reichtümer der Reichen. Dazwischen das leise Schluchzen der Armut.
Manchmal klirrt etwas wie ein Messer, das gewetzt wird.

(Heinrich Heine 1842)

6 Antworten zu “Das Geldsystem- kurze Übersicht und Kritik!

  1. ..eine nett zusammengefasste hysterie, voller fehler.

    das geld für zinsen stammt aus der enstandenen produktivität, also dem gewinn aus einer investition. (der ernte in der landwirtschaft, die höher ist als die aussaat, um es ganz bodenständig auszudrücken)

    wem österreich seine schulden schuldet ? jedem, der seine staatsanleihen kauft – banken, fonds, versicherungen – also allen, die geld haben, oder sparen wollen.
    jedem der eine versicherung abschliesst, für seine pension anspart, etwas auf die seite legt, etwas geerbt hat…usw.

    • Ihre Aussage bzgl. dem Ursprung des Geldes für die Zinsen ist unwahr.
      Es bleibt unverrückbarer Fakt: Geld (bzw. genaugenommen meist nur ein Zahlungsversprechen) kommt in unserem System immer von den Banken.
      Daß in der Landwirtschaft die Ertrag der Ernte höher sein kann, als die ausgesäte Menge, haben Sie messerscharf erkannt. Nur: es entsteht deswegen niemals mehr Geld. Oder haben Sie schon mal Geld auf Bäumen (oder anderen Pflanzen) wachsen sehen?

  2. Bei regelmässiger Tilgung wird doch der Zinseszins nie schlagend, und der Prozess kommt der Abgeltung des bürokratischen Aufwandes gleich.

    ChristianG.

    • @ChristianG:
      stimmt nicht.
      beispiel: gebe es nur eine bank mit 100 euro die einer person als kredit vergeben sind mit 3% verzinsung, so muss diese person am ende 100 euro + 3% zurückzahlen. da diese 3% nicht erschafen/gedruckt worden sind, kann man den kredit nicht rechtzeitig tilgen. man muss sich ein neues kredit aufnehmen um die 3% zu bezahlen und somit sind neue schulden entstanden. und das spiel geht so weiter wobei mit der zeit werden die summen grösser und somit auch die fähigkeit das kredit zu tilgen.

      • Die Bank muss ja auch ihre Angestellten sowei Unternehmer (Miete, Computer, EDV-Dientsleistungen etc) bezahlen. Mit diesem Geld zahlen die Unternehmer dann wieder die Zinsen für ihre Kredite. Die Aussage, dass das Geld für Zinsaufwand zwangsläufig fehlt, ist BLÖDSINN und wird durch ständiges Wiederholen nicht besser. Eben weil Geld immer nur Schuldgeld ist, KANN gar kein Geld fehlen. Für jede Zinsschuld des Kreditnehmers entsteht gleichzeitig eine Zinsforderung des Kreditgebers, somit ist in Summe immer genügend Geld da, um die Zinsen zu zahlen. (ob es gerecht verteilt ist, ist eine andere Frage).

  3. @Borat Sagdijev
    „das geld für zinsen stammt aus der enstandenen produktivität, also dem gewinn aus einer investition.“
    Damit wird die Zinsschuld ja nur auf denjenigen verschoben, der die produzierte Ware kauft. Die im Wirtschaftskreislauf befindliche Geldmenge hat sich dadurch nicht vergrößert. Es bleibt ein Nullsummenspiel.

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